Durch die Kraft der Stille
raus aus dem „Gedankenkarussell“...

„Yoga verändert nicht nur die Art, wie wir Dinge sehen,
es verwandelt die Person, die sieht.“
(B.K.S. Iyengar)

monkey mind

Der „monkey mind“

Wenn wilde Affen im Kopf herumtoben.

Der menschliche Geist ist ständig in Bewegung, verbleibt nicht im Hier und Jetzt, sondern beschäftigt sich stattdessen permanent mit Ereignissen der Vergangenheit oder plagt sich mit Sorgen und Ängsten die Zukunft betreffend. Wir sind gedanklich verhaftet in Erlebnissen, die wir nicht mehr verändern können und grübeln angstvoll über Dinge, die wir nicht beeinflussen werden. Wir begeben uns laufend auf emotionale Achterbahnfahrten, nehmen Alles persönlich und stecken in unseren Wertesystemen fest.

Dieses Gedankenkarussell führt dazu, dass unser Geist im Alltag häufig nervös und unkonzentriert reagiert und nur schwer in der Lage ist, die aktuelle Situation mit dem nötigen Abstand zu beurteilen und gelassen darauf zu reagieren.

Bewusstes Handeln setzt aber die Klarheit eines ruhigen Geistes voraus!

Der Begriff „monkey mind“, Synonym für unser Gedankenkarussell, kommt aus dem Buddhismus und symbolisiert herumhüpfende, kreischende Affen, die sich von Ast zu Ast schwingen, gleichsam unserem unkontrollierten, unruhigen Geist, der von Gedanke zu Gedanke springt, unbeständig und launisch, was letztlich zu unangenehmer mentaler Unruhe führt.

Doch der Weg des Yoga lehrt uns großartige und sehr effektive Methoden in Form von Körper-, Atem- und Konzentrationsübungen, um unseren umherirrenden Geist zu beruhigen und zu fokussieren. In den alten Grundlagentexten wird schnell deutlich, welches Ziel der Yoga ursprünglich verfolgte:

„Yogas Citta Vritti Nirodha“.
Das bedeutet: Yoga ist das zur Ruhe bringen der Gedanken im Geist.

Klarheit eines ruhigen Geistes

Dieser Satz beschreibt zusammenfassend, was das zentrale Element des Yoga ist. Er wurde vor ca. 2ooo Jahren von dem indischen Gelehrten Patanjali verfasst und bildet den zweiten Vers des Yoga Sutra, einem Leitfaden des klassischen Yoga, bestehend aus insgesamt 196 Versen.

Hatha-Yoga-Pradipika

Hatha-Yoga-Pradipika

Und im großen Lehrtext der Hatha-Yoga-Pradipika aus dem 15. Jhd. steht geschrieben:
„Der Yogi, der im Zustand des Yoga weilt, unterscheidet nicht kalt noch warm, nicht den Schmerz oder das Vergnügen, nicht Ehrungen und Demütigungen. Jemand, der in diesem Zustand verweilt, ist mit Sicherheit befreit.“

Es geht im Yoga also um die Klärung, Beruhigung und Stabilisierung unseres Geistes und darum, die Fähigkeit zu entwickeln, mit Gleichmut und Gelassenheit auf äußere Umstände zu reagieren, egal wie hoch die Wogen in unserem Leben schlagen.

Yoga versteht sich also in erster Linie als eine Geistesschulung. Und ein ruhiger Geist sieht die Welt mit größerer Klarheit und ist in der Lage, bessere Entscheidungen zu treffen.

Durch die Kraft der Stille in unserem Geist finden wir schließlich zurück in unsere eigene Mitte. Zurück zu uns Selbst.

In silence ask the Question:
„Who am I“